Warum Katzen kratzen – und wie man sie vom Sofa wegbekommt

Warum kratzen Katzen?

Im täglichen Leben sind die Krallen in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Werkzeug und dienen unterschiedlichen Zwecken. Sie wachsen ständig nach, damit die Katze sie immer einsetzen kann.

-    Kratzen als Verteidigung

Katzen möchten ihre Ressourcen schützen oder bestenfalls neue dazu erobern. Dazu zählt vor allem das Revier, da es sie mit Nahrung versorgt. Dieses gilt es gegen Eindringlinge zu verteidigen. Zudem markieren Katzen ihr Revier durch das Kratzen.

-    Kratzen als Jagdhelfer

Die Krallen sind ein wichtiges Werkzeug, damit die Katze erfolgreich jagen kann. Sie braucht sie zum Fangen und Festhalten der Beute, aber auch zum Klettern und springen. Mit stumpfen Krallen funktioniert das nicht besonders gut. Durch das wetzen der Krallen bleiben diese scharf und funktionstüchtig.

-    Kratzen als Spiel

Sie spielen, um Sozialverhalten zu lernen, Kommunikation und Beißhemmung. Das Spiel dient dem Ausleben von Trieben, erstem einüben von Jagdsequenzen und dem Austesten von Grenzen beim Spielpartner: wann wird es dem Gegenüber zu viel, ab wann wird es ernst, wie zeigt der Spielpartner das? Die Kommunikation wird verfeinert, Körpersignale und Mimik deuten gelernt. Zudem verbessert sich die Motorik und die Katze lernt, ihre Waffen richtig einzusetzen.

-    Kratzen aus Langeweile / Frust

Besonders einzeln gehaltene Hauskatzen sind oft unausgelastet und werden die angestauten Aggressionen dann beim Kratzen los. Auch andere Stressoren wie Zank unter mehreren Katzen, ein Umzug oder Handwerker im Haus können das Verhalten auslösen. Tun sie dies am Sofa oder dem Türstock sind wir Menschen davon meist nicht begeistert und schimpfen die Katze – ergo erhält sie Aufmerksamkeit, wenn auch keine positive in dem Moment. 

Was tun, wenn die Katze die Möbel zerkratzt

Einer Katze das Kratzen gänzlich abzugewöhnen wird nicht funktionieren, da dies zu ihren Urinstinkten gehört und in ihrer Natur liegt. Macht die Katze sich mit ihren Krallen an der Wohnungseinrichtung zu schaffen, gibt es allerdings verschiedene Möglichkeiten, dieses Verhalten umzulenken.

-    Andere, attraktive Kratzmöglichkeiten schaffen

Am besten bietet man seiner Katze 1-2 Kratzstellen pro Wohnraum, an denen sie sich abreagieren kann. Katzen haben hier unterschiedliche Vorlieben. Manche wollen sich beim Kratzen gerne komplett strecken, sodass die Kratzbäume große genug oder Kratzbretter hoch genug angebracht werden sollten. Andere Katzen wollen gerne am Boden kratzen, sodass sich spezielle Matten am besten dafür eigenen. Man kann auch variieren und der Katze insgesamt mehrere verschiedene Möglichkeiten anbieten, an denen sie sich austoben kann. Wichtig für die Akzeptanz des Kratzbaums ist es, dass dieser nicht in irgendeiner verlassenen Ecke steht. Katzen wollen beim Kratzen gesehen und gehört werden. Nehmen sie die neuen Kratzmöglichkeiten nicht an, können auch Katzenminze oder Baldrian Abhilfe schaffen.

-    Möbel unattraktiv machen

Es gibt verschiedene Fernhaltesprays, mit denen man seine Möbel besprühen kann. Alternativ kann man zB auch Alufolie auf dem Sofa auslegen oder Lärm machende Materialien, die noch dazu glatt sind.  Auch bei der Auswahl des Bezugs sollte man eher auf glatte Stoffe zurückgreifen anstatt auf grobe Strukturstoffe.

-    Bestehende Reviermarken reinigen

Hat die Katze sich zuvor schon an Möbeln vergangen hilft es, diese Reviermarken zu entfernen. Beim Kratzen werden auch Duftstoffe abgegeben und diese ermutigen die Katze dazu, immer wieder an derselben Stelle  zu kratzen. Wäscht man all diese Stellen mit warmem Wasser oder Seife, nimmt es der Katze den Reiz, dort erneut zu Kratzen

-    Beschäftige deine Samtpfote

Schenk Deiner Katze mehr Aufmerksamkeit und spiele mit ihr. Wenn deine Katze ausgelastet und ausgeglichen ist, neigt sie weniger dazu, aus Langeweile alles zu zerratzen. Nimm die pro Tag mindestens 1 Stunde Zeit für Deine Katze. Spielen, Knuddeln oder anderweitige Interaktionen tragen dazu bei, dass Deine Katze weniger frustriert und gelangweilt ist.

-    Katzen lieben Pappkartons

Lass Pappkartons stehen! Nach einem Umzug oder Einkauf hat man häufig Kartons übrig. Diese sind ein tolles Geschenk für unsere Miezen. Katzen liegen nicht nur gerne in Pappkartons, sondern kratzen auch mit Vorliebe an diesen. Ein leerer Karton mit noch unbekanntem Inhalt, der übe verschiedene Öffnungen erkundet werden kann, bietet viel Spaß und eine tolle Ablenkung

-    Richtiges Verhalten positiv bestärken

Mit negativen Maßnahmen wirst Du die Katze zwar erschrecken, das kann aber auch die Beziehung zu Dir empfindlich stören: Loben ist effektiver, verbindet Euch zwei noch mehr und wird die Katze dazu bringen, das gewünschte, für sie angenehm besetzte Verhalten, zu wiederholen. Unterstützen kann man diese Maßnahme mit dem Clicker – wie das funktioniert könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen.

-    Möglichkeiten zum Fehlverhalten nehmen

Vertrauen ist gut, Schutzmaßnahmen sind besser: Du kannst deine Katze nicht rund um die Uhr bewachen. Falls Du um Deine Möbel bangst, wenn Du nicht zuhause bist oder schläfst, kannst du alternativ Vorsichtsmaßnahmen treffen. Verschließe das Zimmer, in dem Möbel stehen, die die Katze nicht zerkratzen soll.

Das sind einfache und auch subtile Mittel, um das Verhalten deiner Katze umzulenken und ihr zu verdeutlichen, wo sie kratzen darf und wo nicht.

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